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[rox] Werners Beitrag



Hallo Werner, hallo Stefans, hallo alle,

Wohin soll ich diese Mail schicken? Pox oder Rox? 
Hmmm.....eigentlich, da es sich ja um INHALT (und einen ganz 
grundsätzlichen, wie ich finde) und nicht um Organisation dreht, 
dachte ich, wie Stefan Mt. ebenfalls, es gehört in die Refliste. 

Aber gut, das werden wir lösen. Erst mal lass ich es dann auf der 
Refliste, bis wir uns geeinigt haben, weil dort nun die Debatte 
schon gelaufen ist.

Nun zum Beitrag von Werner:

Grundsätzlich fänd ichs gut, wenn wir Analyse und Wertung 
auseinanderhalten würden. 

Ob Thesen gut ankommen, oder auch nicht, ist eine von der Sache 
selbst trennbare Debatte und ich denke, dem Inhalt zuliebe sollten 
wir darauf verzichten.

Zur Sache:

Wiewohl finde ich den zweiten Abstract wirklich etwas 
"technokratisch" - damit meine ich natürlich etwas "negatives", weil 
dies ja grade Inhalt meiner Kritik war. Aber: Wenn ich genauer 
darüber nachdenke, fiel mir der Begriff deshalb spontan ein, weil 
ich das (zweite) Abstract gar nicht richtig verstanden habe. Ich 
hätte es auch esoterisch nennen können: Eine Denkwelt für sich 
und das sind die Wirtschaftswissenschaften, die mit Modellen und 
Termini operiert, die sich dem Außenstehenden/Laien als schwer 
zugänglich präsentieren. Ich habe nichts dagegen, wenn man 
wirtschaftswissenschaftlich argumentiert, aber man sollte 
allgemeinverständlich bleiben, sonst wirkt es technokratisch, 
geheimwissenschaftlich eben.

Ich gehe einfach mal dein 2. Abstract Satz für Satz durch:

Der Vortrag untersucht, worin das große Interesse der
Computerindustrie an dem Betriebssystem Linux besteht.

Bis dahin alles klar, das ist die Kernfrage, ne? 

Die hier häufig
vorgebrachten Argumente reichen allein zur Erklärung nicht aus.

Einen Satz dazu, welches diese Argumente sind, vielleicht? (Damit
klar wird, was genau nicht ausreichend ist) 

Vielmehr zeigt sich, dass der Wandel von der vertikalen zur
horizontalen Computer-Herstellung

Entschuldige, aber was genau ist hier nun horizontal oder vertikal 
angeordnet? Worauf bezieht sich das? 

auch mit grundlegenden Veränderungen
im Kooperations- und Wettbewerbsmodell einher geht.

Welches Kooperations- und Wettbewerbsmodell ? Dies scheint 
aus der Modellwelt der Wirtschaftswissenschaften zu entspringen, 
damit ist sicher ein bestimmtes gemeint, oder?. Dagegen ist auch 
nichts einzuwenden, aber das kann man nicht voraussetzen, 
sondern muss erklärt werden.

Der PC als schon
klassisches Modell dieser horizontalen Produktionskette wird 
aus den
Komponenten unterschiedlicher Hersteller zusammen gesetzt.
Gemeinsam
ist diesen Herstellern, dass sie sich im Interesse des 
Gesamterfolges
auf "stillschweigende Vereinbarungen" einlassen müssen.

Welcher Art?

Dabei ist es
wichtig, dass hier jedem Marktführer auf seinem Gebiet auch 
potente
Wettbewerber gegenüberstehen.
Im Fall der Betriebssysteme drohte nun
eine Situation einzutreten, in der dem Markführer Microsoft kein
ernsthafter Wettbewerber mehr gegenüberstand. Dies hat die 
anderen
Teilnehmer des horizontalen Marktmodells veranlasst nach einem
geeigneten neuen Wettbewerber zu suchen, der scheinbar in 
Gestalt von
Linux gefunden wurde. 

Also, die Hersteller der Komponenten eines PCs haben nach 
einem Konkurrenten gesucht, weil sie sich dem Monopolpreisdiktat 
von Microsoft nicht unterordnen wollten? Ist das die 
Grundaussage?  Das würde heißen, dass Linux einfach als 
markttaugliches Produkt ernstgenommen wird, und dabei ist es 
aber völlig egal, auf welche Weise es entstanden ist, nicht wahr? 
Das würde dafür sprechen, dass sich die Produkte, die außerhalb 
der Verwertungszusammenhänge entwickelt haben, wieder in die 
Verwertungszusammenhänge reingenommen werden und zwar aus 
ganz traditionell kapitalistischen Gründen (Konkurrenz, usw.). 
Wozu benötige ich nun, um dies ausdrücken zu wollen, diese 
Geschichte mit vertikal und horizontal (die ich nicht so ganz 
begriffen habe?) 

Ich will nun nicht, dass hier der ganze Beitrag in voller Länge 
dargestellt wird, aber wenigstens die Kernargumentation würde ich 
gerne richtig verstehen.

Und ih bleibe dabei: Es ist wichtig, darüber zu reden, worin die 
Interessen an Freier Software in der Industrie liegen (Übrigens: Die 
Tatsache, dass es Freie Software immer schon gegeben hat, seit 
Computer existieren, ist wofür genommen nochmal ein Argument? 
Mir scheint es, als könnten Argumente mit der Logik "das war 
schon immer so" nicht wirklich etwas erklären, oder?)

Liebe Grüße
Sabine


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