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[rox] Re: [pox] Workshop: Reibung erzeugt Wärme



Hi Annette!

Ah, du hattest die anderen im `Cc:' sehe ich gerade - gut. Besser
noch: Ich schicke es gleich an `referenten oekonux-konferenz.de' wo es
wohl auch nicht schadet und ohnehin alle versammelt sind.

BTW: Ich hoffe mal, daß das `Cc:' an `projekt' technisch klappt...

3 days ago Annette Schlemm wrote:
Ich möchte Euch hiermit einen weiteren Workshop für die
Oekonux-Konferenz in Dortmund ankündigen. Wir haben ja schön öfter die
Frage gestreift, inwieweit die Organisationsprinzipien der Freien
Software auch für politisch-emanzipative Bewegungen allgemein von
Interesse sein könnten.
...

Das Thema dieses Workshops und den zugrundeliegenden fundamentalen
Konflikt - oder sagen wir die fundamental verschiedenen Sichtweisen -
finde ich sehr wichtig; auch und gerade für die Konferenz.

Meinst Du wirklich? Ich glaube, grundleger ist die Differenz, ob Freie
Software und in welcher Weise es überhaupt Keimform und Modell für
anderes sein kann. Ich denke, diese Frage prägte die bisherige
Diskussion in Oekonux viel stärker als die hier von uns gestellte.

Das ist zwar richtig, aber ich würde es schade finden, wenn die
Konferenz nur aus dem Wiederkäuen dessen bestünde, was wir auf der
Liste diskutieren. Ich würde mir schon neue Impulse wünschen.

Der
Übergang in die Strategie politischer Bewegungen allgemein, die ja das
Workshop-Thema ist, war dagegen in Oekonux eigentlich noch nicht das
Thema.

Ja, aber es sollte dort ein Thema werden - meiner Meinung nach. Wenn
wir Projekt Oekonux wirklich (auch) als politisch (eingreifendes)
Projekt verstehen wollen, dann sind das wichtige Fragen.

Das haben wir (Stefans und ich auch) eher "nebenher" gemacht (in
den Mailinglists der Umweltbewegung und woanders, in Vorträgen und
Gesprächen). Mit der Konferenz nehmen wir es auch stärker in Oekonux
herein, aber wenn die o.g. Frage, inwieweit es mit Oekonux überhaupt um
etwas völlig Neues gehen kann, noch gar nicht geklärt ist, ist die
Frage, inwieweit die Organisationsform der Freien Software auch für die
Strategie dahin im Bereich allgemeinerer politischer Bewegungen sein
kann, eher nachfolgend.

Ich schätze, diese Frage wirst du erst dann als geklärt abhaken
können, wenn sie nur noch von historischem Interesse ist. Ich denke
nicht, daß wir das als Kriterium nehmen sollten.

Ich will ja unser Thema nicht runterspielen, aber ich möchte es auch
nicht zum Aufhänger eines unproduktiven Streits werden lassen.

Das will ich auch nicht - ganz sicher. Auch wenn ich mich mehrfach
sehr antithetisch - zugespitzt: Widerstand ist von Gestern - geäußert
habe, so würde ich doch gern die Synthese aus These und Antithese
haben. Unproduktiv hilft mir da nicht und will ich deswegen nicht.

finde ich sehr wichtig; auch und gerade für die Konferenz. Mir
scheint, daß an diesem Thema das Alte (Widerstand) und das Neue
("Fürstand" wäre vielleicht der richtige Gegenbegriff) selten klar
aufeinandertreffen.

Ich würde schon mal gar nicht so einfach sagen, daß der Widerstand "das
Alte" sei. Das wertet schon sehr stark ab.

Nun, da bin ich vielleicht konservativer als du. Ich finde "das Alte"
nicht per se weniger wert. Ich habe und brauche z.B. kein Handy - was
wohl sehr "das Neue" ist.

Eigentlich möchte ich auf Verbindungen dessen kommen, was Du vertrittst
und dem, was Dich nicht mehr interessiert - meiner Meinung nach aber -
mal vorsichtig formuliert - nicht völlig zu vernachlässigen ist. Aber
auch wenn Dich die Verbindungen, die Übergänge zwischen Widerstand und
Perspektive nicht interessieren, kannst Du es nicht wenigstens als
Nebenprojekte (wie parallele Softwareprojekte? - gibts so was?) stehen
lassen?

Wie gesagt: Ich wäre an der Synthese interessiert und dazu
interessieren mich diese Fragen schon. Ich habe in meinen
antithetischen Statements auch immer betont, daß das *für mich* nicht
mehr von Bedeutung ist. Allgemein ist es natürlich immer noch
wichtig, Dämme zu bauen.

Ich würde daher vorschlagen, daß wir dieses Thema zum Gegenstand einer
Podiumsdiskussion machen, die an prominentem Termin mit offenem Ende
stattfindet - am besten Sonntag abend.

Das würde ich nicht gerne wollen. Podiumsdiskussionen werden doch eher
talkshowartig, es provoziert Zuspitzungen, Gegeneinander-Klarmachen des
eigenen Standpunkts etc. Ich möchte aber ein aufeinander zugehendes
Gespräch, auch von der Atmosphäre her - eben in einem Workshop.

Da stimme ich dir voll zu. Ich würde halt hoffen, daß das in einer
Podiumsdiskussion geht. Kommt auch vielleicht ein bißchen auf die
ModeratorIn an.

Ob man
im Nachhinein dann etwas sinnvoll in Podiumsform nach außen bringen kann
- außer einer Zusammenfassung, ist vorher unbestimmbar und ich würde den
Workshop selbst nicht mit so einer Erwartung belasten wollen. Vielleicht
wird es auch nur ein ganz kleiner Gesprächsanfang, der mehr Ruhe und
Zeit braucht, weiter zu keimen...

Kann sein. Nun, es war eine Idee, die ich wichtig finde, aber es
könnte sein, daß wir das nicht so organisiert kriegen, wie wir es uns
vermutlich beide wünschen.

Vielleicht ist auch die Erwartung zu groß für eine Podiumsdiskussion -
das könnte sein.

Soweit ich in das Thema eingestiegen bin, brauchen wir da noch viel
Klärung, viel mehr gegenseitige Kenntnis. Schon das Aufwerfen der Fragen
kann einen ganzen Workshop dauern. (So in der Richtung: Welche Struktur/
welche Strategie hat Freie Software-Entwicklung - Was ist auf allgemeine
politisch emanzipative Bewegungen wie übertragbar, was warum nicht und
zu welchen weiteren Fragen und Überlegungen führt uns das...? -
Widerstand ist da "nur" ein Punkt. Das ist zumindest meine Meinung, die
ich im Workshop gerne einbringen möchte.)

Ja, die Weiterungen würden mich auch interessieren.

Dazu würde ich außer den vier namentlich genannten noch gerne die
Stefans aufs Podium holen - obwohl sechs Leute schon sehr viel sind
für ein Podium.

Tja, wie gesagt, ich wäre sowieso abgeneigt (obwohl ich wegen meiner
vermittelnden Art schon dazugehören würde). Aber ich denke, wir sollten
auf einem Podium auch mehr Leute haben, die schon länger in Oekonux
aktiv mitdiskutieren! Z.B. in der von mir oben zuerst genannten
Fragestellung.

Ja, Sabine war auch schon dagegen. Wie gesagt, war eine Idee.
Vielleicht eine schlechte.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

________________________________
http://www.oekonux-konferenz.de/


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