OMNIS ENIM RES,
QUAE DANDO NON DEFICIT,
DUM HABETUR ET NON DATUR,
NONDUM HABETUR,
QUOMODO HABENDA EST.
Hardware und Software
"Denn jede Sache, die durch Weitergabe nicht verliert, besitzt man nicht, wie man soll, solange man sie nicht weitergibt."
- Materielle Güter - Hardware
- Jeder Gegenstand ist letztlich einmalig
- Kopieren ist aufwendig
- Die Gesamtheit an Material bleibt konstant
- Wegnahme enteignet den Besitzer
- Informationen - Software
- Original und Kopie sind nicht unterscheidbar
- Kopieren ist einfach
- Die Gesamtmenge der Informationen ist veränderbar
- Kopieren vermehrt die Gesamtmenge
Freie und nicht-freie Informationen
- "Geistiges Eigentum" - Informationsverknappung
- Kein Naturrecht, sondern künstlich herbeigeführt
- Maximiert die Nutzungsmöglichkeiten für den "Besitzer"
- Vermindert die Nutzungsmöglichkeiten für die Gesellschaft
- Freiheit der Information
- Entspricht der Natur von Information
- Verändert die Nutzungsmöglichkeiten für den "Besitzer"
- Maximiert die Nutzungsmöglichkeiten für die Gesellschaft
Spezialfall "Computerprogramme": Das GNU-Projekt
Geschichte des GNU-Projekts
Richard Stallman, MIT Artificial Intelligence Lab, Boston, USA
1971
-
Software als Allgemeingut
1982
-
Einführung nicht-freier Software
1984
-
GNU is Not Unix
1985
-
Free Software Foundation
1985
-
Emacs
1990
-
GNU komplett bis auf den Kernel, HURD
1991
-
Linux
1992
-
GNU/Linux
1998
-
Open-Source-Bewegung
2000
-
BMWi fördert "Freie Software und IT-Sicherheit"
2001
-
Free Software Foundation Europe
Freie Software
- Freiheit
Der Benutzer erhält die Freiheit, die Software
- zu benutzen,
- zu modifizieren,
- weiterzugeben und
- modifiziert weiterzugeben.
Zugriff auf den Quelltext ist Voraussetzung.
- Nicht: "Freibier"!
- Freie Software ist häufig kommerzielle Software.
- Nichtkommerzielle Software ist längst nicht immer frei.
- Es ist in Ordnung, für seine Arbeit Geld zu verlangen.
Es ist aber nicht in Ordnung, anderer Leute Freiheit einzuschränken, sofern dadurch nicht unmittelbare eigene Nachteile abgewendet werden.
- Nicht: "lizenzfrei"
- Software unterliegt grundsätzlich dem Urheberrecht.
- Freie Software ist lizensiert.
Software-Lizenzen
Copyleft - all rights reversed
- GNU General Public License (GPL)
- Umwandlung in nicht-freie Software nicht erlaubt
- Kombination nur mit ebenfalls freien Komponenten erlaubt
Anwendung des Urheberrechts zur Sicherung der Freiheit
- GNU Lesser General Public License (LGPL)
- Umwandlung in nicht-freie Software nicht erlaubt
- Kombination auch mit nicht-freien Komponenten erlaubt
- Lizenzen vom BSD-Typ
- Umwandlung in nicht-freie Software erlaubt
- Kombination auch mit nicht-freien Komponenten erlaubt
Gefahren
- Software-Patente
- Patent = zugesichertes Monopol um den Preis der Veröffentlichung
- Erfinden gehört zum Alltag der Programmierung
- Software-Entwicklung wird zum Minenfeld
- keine unabhängigen Standards
- Freie Software besonders betroffen - aber nicht nur!
- Weitere Gefahren
"Wir unterstützen Linux!"- Aber nicht GNU!- nicht-freie Software für freie Betriebssysteme: "value added" = "freedom substracted"
- nicht-freie Bibliotheken
- proprietäre Protokolle und Datenformate
- Hardware ohne Spezifikationen
Free Software Foundation Europe
- Gründung am 24. April 2001 vollzogen
- Kompetenzzentrum für Freie Software
- Ansprechpartner für Politiker und Industrie
- Verwaltung von Spendengeldern
- Sternförmige Verwaltungsstruktur
- Assoziierte Organisationen
- weitere Informationen: http://fsfeurope.org
- Erstes Mitgliedertreffen
Sonntag, 6. Mai 2001
Zentrum für GNU/Linux und Freie Software
Villa Vogelsang, Antonienallee 1, 45279 Essen
17 Uhr: Presse
19 Uhr: Öffentlichkeit
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